Unsere 5e Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge

 

Schon mehrere Male hatte ich der Organisation vorgeschlagen die Tour einmal durch Österreich fahren zu lassen. Auch weil ich in den Alpen schon viele Berggipfel bestiegen habe und teilweise mit meiner Familie viele Berghütten besucht habe.

 

Unsere erste Tour war in 2004 und bekam als Namen die Gross-Stadt Tour, die zweite Welt Erbschaft Tour und die dritte führte uns entlang einer 10-Zahl Hafenstädte und lautete deshalb Hansestädte Tour. Die vierte war die Wirtschaftswunder Tour und jetzt also diese Freundschaft Tour.

Und Joachim Fehrenkötter und Alexander Fischer hatten uns zugehört (glaube ich), denn diese Tour ging ab Deutschland zur Schweiz, quer durch Österreich wieder zurück nach Baiern und wurde deshalb Freundschaft Tour genannt. Es wurde dann auch eine freundliche Traumtour.

 

Bei Michelin in Karlsruhe wurden wir bei Ankunft ordentlich aufgestellt auf zuvor eingeteilten Plätzen. Nach dem Essen, Trinken, Reden und Führungen am Donnerstag den 30sten August war Freitag der Start. Nach einer eindrucksvollen Rede der Bürgemeisterin wurde ein jeder offiziell gestartet.

 

Die ersten Kilometer gingen durch den Schwarzwald über Baden, Neustadt, Freiburg zur Grenze nach Basel. Dort bekamen wir vom schweizer Zollbeamten einen Stempel und konnten schnell weiter um abends um 19.30 Uhr unser Endziel zu erreichen. So hatten wir am ersten Tag 320 Kilometer gefahren. Etwas zuviel.

 

2e Etappe Langenthal-Arbon 185 km

 

Also über Zürich auf den Weg zum Bodensee. Leider war das Wetter schlecht und auf der Strecke gab es eine Überführung die gerade etwas zu niedrig war (oder unser FTF war 5 Zentimeter zu hoch). Unsere 14 Reifen für die Hälfte leer laufen zu lassen war keine Möglichkeit. Jack den Hartog der zugeschaut hatte, verfolgte seinen Weg und wir fuhren über die Autobahn zürück um 15 Kilometer weiter im Ort Pfafficon wieder den richtigen Weg zu erreichen. Auf eine Sekunde na kam uns Jack den Hartog uns auf dem Kreisverkehr vorbei. Etwas weiter schlossen wir uns bei einigen Holländern an die am Ufer vom Züricher See standen. Dort gegessen, bedient von einer sehr netten Dame. Nach einem regnerischen Samstagnachmittag erreichen wir den Bodensee.

 

Sonntag war unser freier Tag. Morgens gab es ein herrliches Frühstück im Sauer Museum. Danach sahen wir uns das prächtige Museum an mit LKW’s, Dieselmotoren und Getäue. Jeder ist sehr gefasciniert.

 

Eppi Bok steht mit seinem Wagen bei einer Betontreppe am Wasser vom Bodensee. Mit einer netten Gruppe sitzen wir in der Sonne auf der Treppe, unterdessen gut versorgt von Lia. Auch gehen Eppi und ich unsere Kabinen waschen. Wir putzen und giessen eimerweise Wasser über die Kabinen, die nach einer Weile wieder blitzsauber sind. Danach wassen wir uns selber und tauchen ins einigermassen warmen Wasser vom Bodensee.

  3e Etappe Arbon-Seefeld 230 km

 

Die ersten Kilometer waren etwas unruhig weil Schranken mehrere Male lange geschlossen waren. Auch Bregenz mit vielen Ampeln nahm einige Zeit. Aber schon schnell nach dem Grenzübergang wird die Fahrt durch den Bregenzerwald fabelhaft. Nach Sonthaven gibt es einen steilen Aufstieg, genau vorbei Hindelang fahren wir ins wunderschöne Tannheimertal hinein um am Ende wieder abzusteigen nach Reutte. In Ehrwald besuchen wir Bekannten wo Ans und ich mal logiert haben.

Erstaunt schauen sich unsere Bekannten Helmut und Leonie sich unser 5-achsigen Truck an. Nach Kaffee und Kuchen gehen wir weiter um die Zugspitze entlang (2962m, der höchste Berg von Deutschland) nach Garmisch Partenkirchen um anschliessend über den Scharnitzpass ins sehr bekannte Seefeld an zu kommen wo wir abends in einem 5-Sterne Hotel essen. Alles in allem ein wunderschöner Tag mit viel auf- und absteigen über beeindruckende Pässe.

 

 

  4e Etappe 274 km

 

Von Seefeld Tirol nach Schladming Stiermarken. Über Innsbruck auf den Weg nach Wörgl uberqueren wir einige Male den schnell fliessenden Fluss Inn. Über Söll und Ellmau gehen wir am Wilder Kaiser entlang um bei St. Johan rechts ab zu biegen nach Kitzbühl. Dort tanken wir unsere bekommene

€300,00 für Gasöl (174 Liter) und fahren anschliessend zum Gipfel vom Pass Turn (1274m). Dort stehen schon einige Kollegen. Auch wir setzen uns auf die Terrasse und essen zusammen mit Simon Laan der mit seinem 90PK Mercedes Benz auch keine Mühe hatte diese Strecke zu fahren. Während dem Essen sehen und hören wir wie die Oldtimer Trucks sich den Weg nach oben schuften und sofort den Abstieg machen.

Wieder unten in Mittersill auf den Weg nach Zell am See. Wir fahren den Fluss Salzach entlang, wo wir ein Schlauchbot mit etwa 10 Leuten beobachten. Sie gehen im schnell fliessenden Fluss etwa genau so schnell wie wir. Wenn ich mein Lufthorn klinken lasse, winken sie uns mit ihren Paddeln.

Gerade vor Wagrain gibt es noch einen sehr steilen Aufstieg, danach fahren wir ruhig nach Schladming mit im Hintergrund der Hoher Dachstein, den ich in 1980 bestiegen habe und dort auf 2995m Höhe bei einem riesigen Kreuz gestanden habe. Ich kann das Kreuz nicht sehen, aber wenn Joke Hoek mitschaut sagt sie das sie es sieht! Wenn wir anschliessend das Fernglas nehmen erahne ich tatsächlich das prächtige Kreuz.

 

    5e Etappe zum Abersee im Salzkammergut

 

Dies waren die schönsten 100 Kilometer die ich jemals mit einem LKW gefahren bin. Diese Strecke durch grünen Täler mit der wunderschönen Landschaft in unser Blickfeld. Was für eine Natur mit al diesen schönen Dörfchen mit ihren Kirchturmen. Wir halten auf’s Neue auf einem Hügelgipfel , der Potschenhohe, um dort bequem zu essen. Diese Etappe ist schliesslich nur 100 km also sitzen wir gemütlich mit Eppi und Lia Bok an einem Tisch. Danach gehen wir weiter über Bad Goisern und Bad Ischl, diese zwei Städchen liegen in Oberösterreich, nach Abersee im Salzkammergut. Dort setzen wir uns schön ruhig hinter unserem Truck und warten auf die anderen Teilnehmer. So kann ich noch einige Holländer filmen mit dem Abersee unter uns. Wenn alle Wagen eine kleine Stunde später aufgestellt sind, sitzen wir schon bald mit einer ganzen Gruppe Holländern zusammen. Die Frauen fangen mit singen an, wie zum Beispiel Tulpen aus Amsterdam. Wenn etwas später ein Deutscher vorbeikommt der an diesem Tag 80 geworden ist, gibt es kein Halten mehr. Laut wird er von allen zugesungen. Spontan bringt er uns später eine Kiste Bi

 

   6e Etappe Abersee-Wörgl 148 km

 

Ein etwas weniger schöner Tag. Nachts hat es stark geregnet, und auch am Anfang der Fahrt regnet es. Durch Salzburg geht es wegen der vielen Ampel und Umleitungen quälend langsam. Dasselbe gilt für Bad Reichenall. Ausserdem fahren wir auch noch nicht richtig und kommen durch Berchtesgaden. Über Ramsau und Lofer kommen wir ausserhalb der Strecke wieder an St. Johan in Wörgl entlang, wo wir beim prächtigen Betrieb Berger Truck Service ankommen. Hier haben wir einen gemütlichen Abend. Wir kunnen uns essen und trinken holen, und uns setzen wo wir wollen, ob es aussen oder innen ist. So kann jeder an die Wagen und Verkaufsstände entlang gehen und haben unsere Frauen wieder eine Menge Spass. Bis spät abends sprechen die Teilnehmer mit einander und dann wird geschlafen, denn morgen ist die letzte Etappe.

 

    7e Etappe Wörgl Tirol Kloster Andechs in Baiern 150 km

 

Am Morgen gibt es Frühstück in der Werkstatt von Berger Trucks. Danach gehen wir fast wie im Stau Jenbach entlang. Nach dem Aufstieg vom Pass zwischen Karwendel und dem Rofangebirge sehen wir unter uns den langgestreckten Achensee. Genau über die Grenze fahren wir 20 Kilometer dem Fluss Isar entlang nach Bad Tölz, fahren die Südseite vom Steinberger See vorbei und erreichen, über Weilhem, den Ammersee. Wieder ein wunderschönes Gebiet hier vor der Alpen, aber vorher haben wir noch herrlich und bequem beim Urthalerhof in Sindelsdorf gegessen, zusammen mit Eppi und Lia die dort angehalten waren. Nach einem zu vollen Teller Kaiserschmarren gehen Eppi und ich ein Stückchen um Gebäude herum spazieren und sehen dort zum unseren Erstaunen einen Anhänger mit Tandemachse, halb überwachsen von Bäumen, genau so ein Anhänger wie Eppi bei seinem MAN Diesel hat. Eppi geht sofort zum Eigentümer vom Hof und nach etwas Feilschen wird wegen ein Unterschied von €200 kein Kauf geschlossen.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Kloster Andechs an der Ostseite vom Ammersee, unser Endziel der Reise. Dort werden alle 11 Holländischen Trucks zusammen aufgestellt und schon bald sitzt eine ganze Gruppe mit Schnaps und Häppchen. Danach noch ein letztes Mal zusammen essen, diesmal im Kloster. Mit Reden über die vergangene Tage und wie Joachim Fehrenkotter so schön sagte, eine Freundschaftstour mit Freundschaft zwischen und mit Schweizer, Österreicher, Engländer, Deutschen, einen Schweden und Holländer. Zusammen haben wir wunderschöne Tage erlebt und unsere Oldtimer gezeigt.

Ich hätte früher nie dürfen träumen das ich einmal mit einem 5-achsigen Truck diese Traumtour fahren würde, deshalb auch der Titel “I’m so grateful and proud”. Zusammen mit 60 andere Trucks. Mit Bewunderung wie manche Fahrer umgehen mit den grossen Lenkräder aus Holz, so ganz anders als unser (moderner) FTF.

Wir danken der Organisation: Joachim (immer fröhlich), David fürs festlegen der (manchmal zu weite) Strecken, Thomas Paul für die Begleitung und Alexander für alle Arbeit und Begeisterung für alle die mitmachten.

 

 

Tipp: vielleicht ein nächstes Mal eine ruhige Fahrt durch die Benelux

 

 

 

                                                                    Gruss Ton und Ans Spaansen.

                                                                                                                                                                (BILDER)

 

                                                                                                                                             sehe auch mal  (HIER)